Vor Kurzem habe ich ein Heft "Amtlicher Taschenfahrplan nach dem Stande vom 12.September 1945" der Reichsbahndirektion Hannover geschenkt bekommen.
Hier einige Auszüge:
Zu beachten ist, dass wegen der zerstörten Wümmebrücke ein Stück der Reise zu Fuß zurückgelegt werden musste.
Hier wurde der Bahnbetrieb ab 6. August 1945 wieder aufgenommen.
Zu beachten ist, dass wegen der zerstörten Weserbrücke die Fahrt in Hoya auf der rechten Weserseite endete ( s. DME-Heft 2/2008 ff.)
Die KleinbahnHoya-Syke-Asendorf sucht man hier übrigens vergebens.
Rüdiger
Kursbuch 1945: Fahrpläne von Jan Reiners, Jan Harpstedt und HEG
Re: Kursbuch 1945: Fahrpläne von Jan Reiners, Jan Harpstedt und HEG
Hallo Rüdiger,
das finde ich ja spannend, im Sommerkursbuch von 1949, in dessen Gültigkeit Dein Taschenfahrplan ja liegt, ist von Bremen nach Tarmstedt eine durchgehende Verbindung angegeben. Das Angebot ist auch deutlich höher als in Deinem Plan
In Deinem Fahrplan hat man dann wohl versucht die tatsächlichen Zustände abzubilden.
Die Kleinbahn Hoya - Syke - Asendorf findet sich übrigens unter den Fahrplantabellen 219 d - f. Manchmal sind die aus redaktionellen Gründen nicht in der richtigen Reihenfolge abgedruckt.
das finde ich ja spannend, im Sommerkursbuch von 1949, in dessen Gültigkeit Dein Taschenfahrplan ja liegt, ist von Bremen nach Tarmstedt eine durchgehende Verbindung angegeben. Das Angebot ist auch deutlich höher als in Deinem Plan
In Deinem Fahrplan hat man dann wohl versucht die tatsächlichen Zustände abzubilden.
Die Kleinbahn Hoya - Syke - Asendorf findet sich übrigens unter den Fahrplantabellen 219 d - f. Manchmal sind die aus redaktionellen Gründen nicht in der richtigen Reihenfolge abgedruckt.
Viele Grüße,
Christian
Christian
Re: Kursbuch 1945: Fahrpläne von Jan Reiners, Jan Harpstedt und HEG
Hallo Christian, hallo alle Anderen,
ist es nicht eher so:
Unmittelbar nach Kriegsende lag die Infrastruktur, also auch die Eisenbahn am Boden. Vieles war zerstört. Sowohl die Strecken als auch die Fahrzeuge. Ich weiß z. B. von der Kleinbahn Delmenhorst-Harpstedt, dass nach Kriegsende die Strecke mit allen verfügbaren Mitarbeitern, auch aus den Büros, wieder befahrbar gemacht wurde und dass dann der Betrieb ab 6. August 1945 wieder aufgenommen werden konnte. Auch zu diesem Zeitpunkt waren die Fenster mangels Glas noch mit Brettern vernagelt. Erst 1946/1947 stieg der Verkehr wegen der Hamsterfahrten enorm an.
Ähnlich wird es auch bei der Kleinbahn Bremen-Tarmstedt gewesen sein. Denn mit beiden Bahnen konnten sich die Bremer auf dem Lande Essbares besorgen. Weitere Vermutung: die Wümmebrücke war bis 1949 wieder repariert.
Zur Kleinbahn Hoya-Syke-Asendorf: Ich habe mein Heft nochmals durchgesehen. Ergebnis: NICHTS. Übrigens, auch die Kleinbahn Bremen-Thedinghausen fehlt. Die Strecke Verden - Stemmen (VWE) ist mit drei Zugpaaren verzeichnet.
Und dann fiel mir noch das auf:
Wurde die Strecke Farge - Vergesack damals von der DR bedient oder hat man sie der Einfachheit mit auf den DR-Fahrplan gesetzt?
Rüdiger
ist es nicht eher so:
Unmittelbar nach Kriegsende lag die Infrastruktur, also auch die Eisenbahn am Boden. Vieles war zerstört. Sowohl die Strecken als auch die Fahrzeuge. Ich weiß z. B. von der Kleinbahn Delmenhorst-Harpstedt, dass nach Kriegsende die Strecke mit allen verfügbaren Mitarbeitern, auch aus den Büros, wieder befahrbar gemacht wurde und dass dann der Betrieb ab 6. August 1945 wieder aufgenommen werden konnte. Auch zu diesem Zeitpunkt waren die Fenster mangels Glas noch mit Brettern vernagelt. Erst 1946/1947 stieg der Verkehr wegen der Hamsterfahrten enorm an.
Ähnlich wird es auch bei der Kleinbahn Bremen-Tarmstedt gewesen sein. Denn mit beiden Bahnen konnten sich die Bremer auf dem Lande Essbares besorgen. Weitere Vermutung: die Wümmebrücke war bis 1949 wieder repariert.
Zur Kleinbahn Hoya-Syke-Asendorf: Ich habe mein Heft nochmals durchgesehen. Ergebnis: NICHTS. Übrigens, auch die Kleinbahn Bremen-Thedinghausen fehlt. Die Strecke Verden - Stemmen (VWE) ist mit drei Zugpaaren verzeichnet.
Und dann fiel mir noch das auf:
Wurde die Strecke Farge - Vergesack damals von der DR bedient oder hat man sie der Einfachheit mit auf den DR-Fahrplan gesetzt?
Rüdiger
Re: Kursbuch 1945: Fahrpläne von Jan Reiners, Jan Harpstedt und HEG
Hallo Rüdiger,
Danke für's Einstellen der alten Fahrpläne!
FVE wurde von der FVE bedient - nur ganz zu Anfang der FVE hat die damalige Staatsbahn mit ihren Lokomotiven auf der FVE den Verkehr gestaltet.
Später - also in den 50er Jahren - liefen einige V36-Wendezuggarnituren von Bremen durch bis Farge.
So kurz nach dem Krieg wird das ein Minimalfahrplan gewesen sein und der Betreiber/Betriebsführer ist in der Zeile schlichtweg "vergessen" worden.
Übrigens redet Christian vom Fahrplan 1949 - und Du von 1945...
Danke für's Einstellen der alten Fahrpläne!
FVE wurde von der FVE bedient - nur ganz zu Anfang der FVE hat die damalige Staatsbahn mit ihren Lokomotiven auf der FVE den Verkehr gestaltet.
Später - also in den 50er Jahren - liefen einige V36-Wendezuggarnituren von Bremen durch bis Farge.
So kurz nach dem Krieg wird das ein Minimalfahrplan gewesen sein und der Betreiber/Betriebsführer ist in der Zeile schlichtweg "vergessen" worden.
Übrigens redet Christian vom Fahrplan 1949 - und Du von 1945...
Re: Kursbuch 1945: Fahrpläne von Jan Reiners, Jan Harpstedt und HEG
Übrigens redet Christian vom Fahrplan 1949 - und Du von 1945...
Ja, Volker (und alle Anderen),
und das ist gerade das Interessante !
Rüdiger
Re: Kursbuch 1945: Fahrpläne von Jan Reiners, Jan Harpstedt und HEG
upps....
man sollte doch im fiebrigen Zustand keine Beiträge verfassen. Ich war mir völlig sicher den Fahrplan von 1945 gegriffen zu haben...
Aber - wer lesen kann ist klar im Vorteil - zum Glück hatte ich ja das Deckblatt mit eingescannt...
man sollte doch im fiebrigen Zustand keine Beiträge verfassen. Ich war mir völlig sicher den Fahrplan von 1945 gegriffen zu haben...
Aber - wer lesen kann ist klar im Vorteil - zum Glück hatte ich ja das Deckblatt mit eingescannt...
Viele Grüße,
Christian
Christian
Re: Kursbuch 1945: Fahrpläne von Jan Reiners, Jan Harpstedt und HEG
Durch solche Zufälle wird man erst darauf gestoßen:
Hier (1945) das absolut spärliche Angebot und da (1949) der Mammut-Fahrplan. Und dazwischen liegen nur vier Jahre. Tolle Leistung damals!
Rüdiger
Hier (1945) das absolut spärliche Angebot und da (1949) der Mammut-Fahrplan. Und dazwischen liegen nur vier Jahre. Tolle Leistung damals!
Rüdiger
Re: Kursbuch 1945: Fahrpläne von Jan Reiners, Jan Harpstedt und HEG
... und hier noch ein Nachschlag an Kursbuch-Auszügen, gültig ab 10.02.1946:
Im Gegensatz zu 1945 fuhren die Züge wieder durch. Anschluss hatte man in Tarmstedt Ost an die Wilstedt-Zeven-Tostetter Eisenbahn. Oder hätte man haben können, wenn die Züge etwas besser aufeinander abgestimmt gewesen wären. Aber vielleicht bestand auch gar kein Bedarf dafür.
In Delmenhorst hatte sich kaum etwas verändert:
Ganz anders bei der Hoyaer Eisenbahn, wo gegenüber dem Vorjahr die Anzahl der Züge glatt verdoppelt wurde:
Bei er HSA ist interessant, dass auf der Strecke nach Bücken nur Bedarfsgüterzüge fuhren:
Einige Strecken hatten den Betrieb noch nicht wieder aufgenommen, oder den Fahrplan nicht gemeldet. Hier als Beispiel die Buxtehude-Harsefelder Eisenbahn:
Ob man die Fahrpläne in jedem Fall wörtlich nehmen darf, sei dahingestellt. Sicher wurden im Laufe des Jahres beschädigte Gleisabschnitte wieder hergestellt und reparierte Fahrzeuge in Betrieb genommen, so dass das Zugangebot an die Möglichkeiten oder Anforderungen angepasst werden konnte. Oder es mussten Züge ausfallen, weil es z. B. keine Kohlen gab. Trotzdem ist der Vergleich der Fahrpläne aufschlussreich.
Ach ja, und zum Schluss noch eine Warnung, die sich wohl nicht nur an Hamsterer wendete:
In diesem Sinne.
Rainer
Im Gegensatz zu 1945 fuhren die Züge wieder durch. Anschluss hatte man in Tarmstedt Ost an die Wilstedt-Zeven-Tostetter Eisenbahn. Oder hätte man haben können, wenn die Züge etwas besser aufeinander abgestimmt gewesen wären. Aber vielleicht bestand auch gar kein Bedarf dafür.
In Delmenhorst hatte sich kaum etwas verändert:
Ganz anders bei der Hoyaer Eisenbahn, wo gegenüber dem Vorjahr die Anzahl der Züge glatt verdoppelt wurde:
Bei er HSA ist interessant, dass auf der Strecke nach Bücken nur Bedarfsgüterzüge fuhren:
Einige Strecken hatten den Betrieb noch nicht wieder aufgenommen, oder den Fahrplan nicht gemeldet. Hier als Beispiel die Buxtehude-Harsefelder Eisenbahn:
Ob man die Fahrpläne in jedem Fall wörtlich nehmen darf, sei dahingestellt. Sicher wurden im Laufe des Jahres beschädigte Gleisabschnitte wieder hergestellt und reparierte Fahrzeuge in Betrieb genommen, so dass das Zugangebot an die Möglichkeiten oder Anforderungen angepasst werden konnte. Oder es mussten Züge ausfallen, weil es z. B. keine Kohlen gab. Trotzdem ist der Vergleich der Fahrpläne aufschlussreich.
Ach ja, und zum Schluss noch eine Warnung, die sich wohl nicht nur an Hamsterer wendete:
In diesem Sinne.
Rainer