Schmalspurbahn der Theo Goldschmidt-Werke in Essen
Verfasst: Sa 25. Feb 2017, 16:06
In der Kleinbahnliteratur wird immer wieder publiziert, dass die 1983 eingestellte Hohenlimburger Kleinbahn in Hagen /Bundesland NRW, die letzte Schmalspurbahn in NRW mit Güterverkehr auf Rollwagen gewesen sei.
Dies stimmt nicht!!!
Bis ca. 1995 existierte im Norden der Stadt Essen, unweit der Universität, eine weitere Schmalspurbahn mit Rollwagenbetrieb.
Diese meterspurige Industriebahn diente der Zuführung von Güterwagen innerhalb des Werksgeländes der chemischen Fabrik Th. Goldschmidt. Ähnliche , innerbetrieblichen Zwecken dienende Bahnen gab es u.a. auch bei den Bayer-Werken in Leverkusen oder bei den Hoechst-Werken in Frankfurt/Main.
In Essen dienten in den letzten Jahren Straßenzugmaschinen als Lokomotiven, ähnliches kennen die meißten von Euch aus Hamburg, wo die AKN bis 1978 einen ähnlichen, allerdings öffentlichen Güterverkehr im Stadtteil Altona betrieb.
In Essen bei Goldschmidt wurde zum Schluß ein Mercedes-Unimog eingesetzt.
Um 1995 wollte ich den Betrieb als Journalist der Zeitschrift Lokrundschau fotografieren, um diesen in einem Artikel vorzustellen. Nachdem eine schriftliche Anfrage ohne Resonanz blieb, versuchte ich mein Anliegen telefonisch vorzubringen. Allerdings stieß ich auf eine Pressereferentin, die mein Anliegen nicht verstand oder nicht verstehen wollte. Sie und die Unternehmensleitung hatten keinerlei Verständnis dafür, dass jemand diesen Rollwagenbetrieb fotografisch dokumentieren wollte.
Als ich ein halbes Jahr später erneut mein Glück telefonisch versuchte, geriet ich an dieselbe Dame. Sie empfahl mir folgende Alternativen zum Abbilden von Schienenfahrzeugen im dortigen Werkgelände:
1) Ich sollte, wie alle Männer, doch lieber alte Oldtimer-PKW fotografieren
2) Alte Loks könne ich bequem im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen fotografieren
3) Eine Schmalspurbahn könne ich jederzeit in Essen fotografieren, und zwar die Gartenbahn im Gruga-Parkgelände.
Daraufhin war für mich zwar klar, dass ich keine Genehmigung für mein Anliegen erhalten würde, aber umso mehr stand für mich fest, trotzdem nach Essen zu fahren.
Im Winter 1995 fuhr ich also per Zug und Fahrrad nach Essen. Nachdm ich meine Zeit mit anderen Essener Werkbahnen verbracht hatte, kam ich zum Schluß auf die Rückseite der Goldschmidt-Werke, wo man vom Gelände des Schlachthofes (oder war es der Großmarkt?) über die DB-Gleise ins dortige Werk sehen konnte. Und tatsächlich standen dort an der Rollwagengrube zwei Rollwagen mit jeweils einem aufgeschemelten , zweiachsigen Kesselwagen. Fotos habe ich keine gemacht, da ich damals noch keine Spiegelreflexkamera mit Tele hatte.
Nun meine Fragen an Euch:
1) Kennt jemand die Bahn (die Bahn wurde in der Literatur bisher nur einmal in der Drehscheibe erwähnt, sonst offenbar nicht) ?
2) Wann wurde der meterspurige Bahnbetrieb bei Goldschmidt (heute Evonik) eingestellt?
3) Wo sind die Rollwagen verblieben?
4) Spricht man "Werkbahninsider" aus dem Ruhrgebiet auf diese Bahn an, hüllt sich alles plötzlich in Schweigen.
Existiert diese Bahn evtl. noch?
5) Gibt es Literaturstellen zu dieser Werkbahn?
Grüße fürs neue Jahr vom Niederrhein wünscht allen Lesern
Martin Schifmann
Dies stimmt nicht!!!
Bis ca. 1995 existierte im Norden der Stadt Essen, unweit der Universität, eine weitere Schmalspurbahn mit Rollwagenbetrieb.
Diese meterspurige Industriebahn diente der Zuführung von Güterwagen innerhalb des Werksgeländes der chemischen Fabrik Th. Goldschmidt. Ähnliche , innerbetrieblichen Zwecken dienende Bahnen gab es u.a. auch bei den Bayer-Werken in Leverkusen oder bei den Hoechst-Werken in Frankfurt/Main.
In Essen dienten in den letzten Jahren Straßenzugmaschinen als Lokomotiven, ähnliches kennen die meißten von Euch aus Hamburg, wo die AKN bis 1978 einen ähnlichen, allerdings öffentlichen Güterverkehr im Stadtteil Altona betrieb.
In Essen bei Goldschmidt wurde zum Schluß ein Mercedes-Unimog eingesetzt.
Um 1995 wollte ich den Betrieb als Journalist der Zeitschrift Lokrundschau fotografieren, um diesen in einem Artikel vorzustellen. Nachdem eine schriftliche Anfrage ohne Resonanz blieb, versuchte ich mein Anliegen telefonisch vorzubringen. Allerdings stieß ich auf eine Pressereferentin, die mein Anliegen nicht verstand oder nicht verstehen wollte. Sie und die Unternehmensleitung hatten keinerlei Verständnis dafür, dass jemand diesen Rollwagenbetrieb fotografisch dokumentieren wollte.
Als ich ein halbes Jahr später erneut mein Glück telefonisch versuchte, geriet ich an dieselbe Dame. Sie empfahl mir folgende Alternativen zum Abbilden von Schienenfahrzeugen im dortigen Werkgelände:
1) Ich sollte, wie alle Männer, doch lieber alte Oldtimer-PKW fotografieren
2) Alte Loks könne ich bequem im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen fotografieren
3) Eine Schmalspurbahn könne ich jederzeit in Essen fotografieren, und zwar die Gartenbahn im Gruga-Parkgelände.
Daraufhin war für mich zwar klar, dass ich keine Genehmigung für mein Anliegen erhalten würde, aber umso mehr stand für mich fest, trotzdem nach Essen zu fahren.
Im Winter 1995 fuhr ich also per Zug und Fahrrad nach Essen. Nachdm ich meine Zeit mit anderen Essener Werkbahnen verbracht hatte, kam ich zum Schluß auf die Rückseite der Goldschmidt-Werke, wo man vom Gelände des Schlachthofes (oder war es der Großmarkt?) über die DB-Gleise ins dortige Werk sehen konnte. Und tatsächlich standen dort an der Rollwagengrube zwei Rollwagen mit jeweils einem aufgeschemelten , zweiachsigen Kesselwagen. Fotos habe ich keine gemacht, da ich damals noch keine Spiegelreflexkamera mit Tele hatte.
Nun meine Fragen an Euch:
1) Kennt jemand die Bahn (die Bahn wurde in der Literatur bisher nur einmal in der Drehscheibe erwähnt, sonst offenbar nicht) ?
2) Wann wurde der meterspurige Bahnbetrieb bei Goldschmidt (heute Evonik) eingestellt?
3) Wo sind die Rollwagen verblieben?
4) Spricht man "Werkbahninsider" aus dem Ruhrgebiet auf diese Bahn an, hüllt sich alles plötzlich in Schweigen.
Existiert diese Bahn evtl. noch?
5) Gibt es Literaturstellen zu dieser Werkbahn?
Grüße fürs neue Jahr vom Niederrhein wünscht allen Lesern
Martin Schifmann