Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich spiele gelegentlich OpenTTD (eine Transportsimulationssoftware), die über z.T. umfangreiche Erweiterungen aus der Nutzerszene verfügt. Im dazugehörigen Forum hat einer der Erweiterungsprogrammierer die Frage nach dem historischen Bezugspreis der V 36 (also den, den die Wehrmacht für eine neue Maschine zahlen musste) gestellt. Möglicherweise kann uns hier jemand helfen.
Viele Grüße
Tim
Historischer Beschaffungspreis V 36
Re: Historischer Beschaffungspreis V 36
Hast Du schon einmal beim Bundesarchiv Militärarchiv in Freiburg nachgefragt?
Vielleicht haben die etwas darüber in ihrem Archivbestand:
http://www.bundesarchiv.de/benutzung/sac...r/index.html.de
Gruß
Jürg
Vielleicht haben die etwas darüber in ihrem Archivbestand:
http://www.bundesarchiv.de/benutzung/sac...r/index.html.de
Gruß
Jürg
-
- Beiträge: 14
- Registriert: Mi 9. Jun 2010, 10:25
Re: Historischer Beschaffungspreis V 36
Ist das Militärhistorische Forschungsamt jetzt nicht in Potsdam?
_______________
Marc Düpree
Signal 2007
_______________
Marc Düpree
Signal 2007
Re: Historischer Beschaffungspreis V 36
Das Forschungsamt (Bundeswehr) ist in Potsdam, das Militärarchiv (Bundesarchiv) in Freiburg.
Gruß
Jürg
Gruß
Jürg
Re: Historischer Beschaffungspreis V 36
Hallo laut Stefan Lauscher Buch 68000RM MWM +10000RM
Re: Historischer Beschaffungspreis V 36
Huii, das hat zwar etwas gedauert, aber dennoch vielen Dank ;-)
Re: Historischer Beschaffungspreis V 36
Hallo zusammen.
Im schon erwähnten Buch "Die Diesellokomotiven der Wehrmacht" von Stefan Lauscher finden sich auf der Seite 93 Informationen über den Beschaffungspreis. Darin heißt es u.a.:
"Je nach Abnehmer galten übrigens unterschiedliche Preise. So mußte z.B. das Heereswaffenamt für eine 1941 bestellte Serie WR360C14 ohne Auspuffkühlanlage einen Preis von nur 74.070,- RM je Lok bezahlen, während eine im gleichen Jahr bei Schwartzkopff angefragte Lok für Rumänien rund 110.000,- RM kosten sollte! In den Angebotsunterlagen wird in diesem Zusammenhang von "Vorzugspreis" und "Ausfuhrpreis" gesprochen.
Lauscher legt eine deutliche Preissteigerung während des Kriegsverlaufs dar. Auch die Preise der Hersteller und Motorlieferer variierten demnach.
Weiterhin wurde die WR360C14 -also die V 36- in verschiedensten Ausführungen gebaut, und so war sie -je nach Ausführung - unterschiedlich teuer. So heißt es bei Lauscher "Die WR360 des RLM [Reichsluftfahrtministerium -> Luftwaffe] waren dabei generell mit Explosionsschutz ausgerüstet, während das Heer über den Einbau (...) von Bestellung zu Bestellung neu entschied."
Ebenfalls auf Seite 93 stellt Lauscher eine Kostenaufstellung der Einzelkomponenten auf:
"Fahrzeugteil
Schwartzkopff = 45.870,- RM
O&K = 45.340,- RM (ohne Puffer)
Deutz = 45.824,- RM
Motor
MWM RHS235S = 16.800,- RM
Deutz V6M436 = 16.457,- RM
darin:
für Windflügel = 325,- RM
für KW-Pumpe = 200,- RM
für Regler = 190,- RM
für Ansaugfilter = 120,- RM
für Schwungrad = 320,- RM
Getriebe = 13.452,- RM
davon:
für Getriebe L37 = 12.252,- RM
für VM-Kupplung = 1200,- RM
Auspuffkühlanlage = 3500,- RM
Zusätzl. Tachograf = 300,- RM
Für die meistgebaute Ausführung - Schwartzkopff mit Deutz-Motor - ergab sich damals ein Einzelpreis von 75.779,- RM, mit Plattenschutz waren es 79.279,- RM. Bei Serien- und Privatbestellungen wurden gesonderte Preise festgesetzt."
Der Preis für eine V36 war also u.a. abhängig vom Lieferjahr (Preissteigerung im Kriegsverlauf), vom Hersteller, vom Besteller selbst (Wehrmacht, Industrie,...), von der Abnahmemenge und von der vom Abnehmer gewünschten Ausführung bzw. Zusatzausrüstung.
Quelle der Auszüge: Stefan Lauscher "Die Diesellokomotiven der Wehrmacht", EK Verlag
Im schon erwähnten Buch "Die Diesellokomotiven der Wehrmacht" von Stefan Lauscher finden sich auf der Seite 93 Informationen über den Beschaffungspreis. Darin heißt es u.a.:
"Je nach Abnehmer galten übrigens unterschiedliche Preise. So mußte z.B. das Heereswaffenamt für eine 1941 bestellte Serie WR360C14 ohne Auspuffkühlanlage einen Preis von nur 74.070,- RM je Lok bezahlen, während eine im gleichen Jahr bei Schwartzkopff angefragte Lok für Rumänien rund 110.000,- RM kosten sollte! In den Angebotsunterlagen wird in diesem Zusammenhang von "Vorzugspreis" und "Ausfuhrpreis" gesprochen.
Lauscher legt eine deutliche Preissteigerung während des Kriegsverlaufs dar. Auch die Preise der Hersteller und Motorlieferer variierten demnach.
Weiterhin wurde die WR360C14 -also die V 36- in verschiedensten Ausführungen gebaut, und so war sie -je nach Ausführung - unterschiedlich teuer. So heißt es bei Lauscher "Die WR360 des RLM [Reichsluftfahrtministerium -> Luftwaffe] waren dabei generell mit Explosionsschutz ausgerüstet, während das Heer über den Einbau (...) von Bestellung zu Bestellung neu entschied."
Ebenfalls auf Seite 93 stellt Lauscher eine Kostenaufstellung der Einzelkomponenten auf:
"Fahrzeugteil
Schwartzkopff = 45.870,- RM
O&K = 45.340,- RM (ohne Puffer)
Deutz = 45.824,- RM
Motor
MWM RHS235S = 16.800,- RM
Deutz V6M436 = 16.457,- RM
darin:
für Windflügel = 325,- RM
für KW-Pumpe = 200,- RM
für Regler = 190,- RM
für Ansaugfilter = 120,- RM
für Schwungrad = 320,- RM
Getriebe = 13.452,- RM
davon:
für Getriebe L37 = 12.252,- RM
für VM-Kupplung = 1200,- RM
Auspuffkühlanlage = 3500,- RM
Zusätzl. Tachograf = 300,- RM
Für die meistgebaute Ausführung - Schwartzkopff mit Deutz-Motor - ergab sich damals ein Einzelpreis von 75.779,- RM, mit Plattenschutz waren es 79.279,- RM. Bei Serien- und Privatbestellungen wurden gesonderte Preise festgesetzt."
Der Preis für eine V36 war also u.a. abhängig vom Lieferjahr (Preissteigerung im Kriegsverlauf), vom Hersteller, vom Besteller selbst (Wehrmacht, Industrie,...), von der Abnahmemenge und von der vom Abnehmer gewünschten Ausführung bzw. Zusatzausrüstung.
Quelle der Auszüge: Stefan Lauscher "Die Diesellokomotiven der Wehrmacht", EK Verlag
Re: Historischer Beschaffungspreis V 36
Wahnsinn, vielen Dank für die Mühe!!!!
Wenn es fertig ist, wird Eure Arbeit einen ganz kleinen Teil des DB-Sets ausmachen. Ich erlaube mir die Seite des Autors hier zu verlinken: http://www.ttdpatch.de/ (Momentan noch statisch).
Viele Grüße
Tim
Wenn es fertig ist, wird Eure Arbeit einen ganz kleinen Teil des DB-Sets ausmachen. Ich erlaube mir die Seite des Autors hier zu verlinken: http://www.ttdpatch.de/ (Momentan noch statisch).
Viele Grüße
Tim