Dampflokomotiven der Bauart Mallet waren auch bei Kleinbahnen weit verbreitet, insbesondere bei steigungsreichen Strecken oder großen Zuglasten. Bei dieser Konstruktion ist die hintere Achsgruppe fest im Hauptrahmen gelagert, während die vorderen Achsen in einem Drehgestell laufen.
Durch diese Konstruktion bleibt die Lokomotive trotz eines Antriebes auf alle Achsen sehr gut kurvengängig. Die beiden Zylindergruppen arbeiten nach dem Vierzylinder-Verbund-Prinzip, dabei durchströmt der Dampf zunächst die hinteren fest gelagerten Hochdruck-Zylinder und wird dann über eine flexible Dampfzuleitung zu den vorderen Niederdruckzylindern geleitet. Insgesamt zeichnen sich Lokomotiven der Bauart Mallet durch guten Kurvenlauf, hohe Zugleistung und effiziente Dampfnutzung aus.
Die Lokomotive 7s der Albtalbahn kam 1995 in sehr schlechtem Zustand zum DEV, nachdem sie zuvor auf einem Spielplatz in Rappenwörth stand. Die für die Nutzung als Spielgerät notwendigen Änderungen wurden zwischenzeitlich zurückgebaut und die Zug- und Stoßvorrichtungen sowie die Bremsanlage den DEV-Normen angepasst. Die weitere umfangreiche Aufarbeitung der Maschine wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, derzeit konzentrieren sich die Bemühungen im Bw Bruchhausen-Vilsen auf die Wiederherstellung des Kessels. Dank einer Spende der Fa. Vossloh anläßlich des 5jährigen Bestehens der Mittelweserbahn konnten zwischenzeitlich auch wesentliche Stahlbauarbeiten am Rahmen nach dort vergeben werden. Nach Abschluss der Hauptuntersuchung an der Lokomotive HOYA werden derzeit die Arbeiten an der Lok 7s wieder verstärkt, da aber nicht alle Arbeiten in der DEV-Werkstatt durchgeführt werden können und auch noch einiges an Material zu beschaffen ist, sind wir hierbei weiterhin auf Ihre Spenden angewiesen, zur Mallet-Lok gibt es daher auch einen speziellen Spendenaufruf.
Fahrzeug-Chronik:
- 1897 geliefert an Lenz & Co, Bahn-Bau- und Betriebsgesellschaft, Stettin, für Albtalbahn Nr. 7s unter Betriebsführung der Westdeutschen Eisenbahn-Gesellschaft.
- 1899 ab 1. Januar Betriebsführung durch Badische Lokal-Eisenbahn AG.
- 1922 am 27. Januar mit neuem Kessel erneut in Dienst gestellt.
- 1932 ab 1. Januar Betriebsführung durch Deutsche Eisenbahn-Betriebs-Gesellschaft.
- 1957 umgezeichnet in Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH AVG 7s.
- 1966 ausgemustert, aufgestellt am Rheinstrandbad Rappenwörth.
- 1995 am 28. März nicht betriebsfähig an den Deutschen Eisenbahn-Verein e.V., dort Lok DEV 7s.
- 1997 Beginn der Restaurierung durch Bw Bruchhausen-Vilsen.